Scribing, Gespräche visualisieren
Was ist „generative scribing“. Es ist eine Visualisierung von Prozessen, visualisiert Offenheit in Gesprächen. Der Begriff geht zurück auf Kelvy Bird. Sie hat diese Visualisierung im Presencing Institut erfunden.
Eine Versuch, Scribing zu bschreiben: Meistens ist es zeichnen, malen und schreiben während andere sprechen. Das kann eine Art visuelles Protokoll sein, oder auch nur eine Stimmung, oder beides. Wenn wir nicht nur mit dem Intellekt zuhören, sondern auch mit dem Herzen und den Gliedmassen (wo der Wille darin steckt), dann nehmen wir viel mehr wahr. Das bringen wir auf das Papier. Es sind Energien, Bewegungen. Wir pendeln uns irgendwie ein auf das was im Raum mit den anwesenden Menschen gerade passiert. Je mehr diese Menschen aufeinander eingehen, sich gut zuhören und ein Gesamt-Eindruck entsteht (nicht eine Aneinanderreihung von einzelnen Aussagen die nicht aufeinander aufbauen), desto mehr entsteht ein gemeinsames Gefäss und umso einfacher ist es auch, ein Gesamt-Bild entstehen zu lassen. Wenn das entstandene Bild allerdings viele einzelne unzusammenhängende Teile aufweist, dann lässt das vielleicht darauf schliessen, dass die Menschen sich auch so verhalten haben. Das wiederum zeigt ihnen visuell, wie die Besprechung abgelaufen ist. Sie haben es vielleicht auch gespürt. Nun sehen sie es auf dem Papier. Das bewirkt auf jeden Fall etwas bei den Teilnehmenden. Es kann ein Umdenken, ein Herz-öffnen oder auch ein anderes Handeln bewirken. Dadurch dass im Raum auch anders als durch „mitreden“ teilgenommen wird, kann das auch die Gesprächsart auf eine „höhere“, erquickliche Stufe erheben.
Das schöne an der Sache ist eben, dass es gar nicht so richtig in Worte gefasst werden kann, sondern man muss es eben sehen und spüren. Es ist etwas Sichtbares. Es macht sichtbar, was in Gesprächen unsichtbar ist, aber dennoch anwesend ist. Es ist mehr als Worte. Es gibt dem Gesprochenen mehr Fülle, mehr Inhalt. Es zeigt auf, ob und wie wir uns überhaupt verstehen.